Zwischen nicht mehr, noch nicht ganz und bald vorbei – so lässt sich der vierte Tag des Digicamps zusammengefasst beschreiben.
Die Hitzewelle hält Einzug über Deutschland. Die Menschenmassen strömen an die Badeseen, andere chillen in den Parks, doch unsere Teilnehmenden ackern fleißig unter widrigsten Bedingungen – mit Erfolg!
Der Minipool diente – wie so oft – als Sammelort für das erste Barcamp. Im angenehmen Schatten der Bäume debattierten die Kinder und Jugendlichen über das Thema „Meinungsfreiheit im Netz“.
Dazu wurde zunächst eine Grundsatzdiskussion darüber geführt, was für jeden Meinungsfreiheit bedeutet und wann man denkt, dass ein Mensch in seinem Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt wird.
Im Anschluss daran wurde über aktuelle Möglichkeiten der politischen Teilhabe debattiert. Zentral wurde gefordert, dass Politik für Kinder und Jugendliche verständlicher gemacht werden muss, jedoch ein Tool fehlt, dass dies eben ermöglicht. So etwas muss sich in Zukunft ändern!
Darauf wurde hauptsächlich über Hate Speech gesprochen und welches Spannungsverhältnis zwischen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Meinungsfreiheit bestünde. Klare Forderungen abzuleiten, fiel schwer, dennoch konnten sich die Teilnehmenden darauf verständigen, dass eine Vermittlung von Verhaltensregeln im Netz nicht vorgeschrieben werden sollte – jedenfalls nicht so, wie von einigen Politiker*innen in den vergangenen Monaten gefordert. Vielmehr bedarf es einer frühkindlichen Sensibilisierung, welche Ausmaße ein bestimmtes Verhalten im Netz auf andere haben kann. Projekte, die sich darauf spezialisieren, sind zu fördern!
Parallel dazu gab einer der Medienschutzreferent*innen der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz – Jörg Kratzsch – einen Workshop zum Thema „Hate Speech“.
Durch eine Mischung aus Theorie und Praxis wurde den Teilnehmenden eindrucksvoll vermittelt, was Hate Speech mit einem Betroffenen anstellen würde. Sie übten in der Folge Counter Speech – einfach übersetzt: Selbstverteidigung gegenüber Hassrede im Netz. Anhaltspunkt einer intensiven Debatte waren hierbei Vorurteile in Bezug auf Religionen. Die Heterogenität der Gruppe förderte hierbei verschiedene Ansätze des Counter Speechs zu Tage, die bei allen einen positiven Überraschungseffekt zu Folge hatte.
Nachdem die Teilnehmenden das sehr nervenaufreibende Thema verarbeitet hatten, war die Vorfreude auf Erholungspause
und Essen grenzenlos. Vielen Dank an Herrn Kratzsch für diese beeindruckende Variante, über Anfeindungen und Lösungswege zu informieren!
Die zweite Tageshälfte veranschaulichte dann, wie aus vielen Individuen eine Gruppe geworden ist.
Anstatt in zwei getrennten Sessions über verschiedene Themen zu diskutieren, äußerten die Teilnehmenden den Wunsch, gemeinschaftlich am Workshop „Fridays for future“ teilzunehmen. Das Zeichen dafür, dass ein WIR-Gefühl erfolgreich erwachsen ist!
Andi Weiland von den Sozialhelden klärte hierbei über die Demonstrationsbewegung auf und weshalb diese so erfolgreich sei. Anschließend erarbeiteten die Teilnehmenden selbst Kampagnen-Grundkonzepte, bei welchen es einen Bezug zur Digitalisierung gab. Dabei entstanden Slogans wie „#Nachhaltigkeit“ oder „Macbook statt Mathebuch“!
Die interessanten Konzepte wurden darauf folgend im Plenum vorgestellt und ausgewertet! Sie dienen als Aufhänger für die morgen stattfindende Zukunftswerkstatt, bei der diverse Vertreter*innen aus Politik, Ministerien und Wirtschaft anwesend sein werden!
#Vorfreude 🙂
Während dessen wurden wir durch den spontanen Besuch von Thomas Karolczak – Referent des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung – überrascht.
Wir präsentierten ihm freudig die bisher erarbeiteten Ergebnisse und tauschten uns über die Themen Jugendarbeit und Digitalisierung aus. Interessiert betrachtete er Impressionen der vergangenen Tage und die Vielfältigkeit der Ideen, die die Kinder und Jugendlichen in den letzten Tagen zu Forderungen umschrieben!
Die Koordination des Camps betitelte er als „super“ und auch die Berichterstattung über die sozialen Plattformen lobte er. Informiert und erfreut über den schönen Nachmittag verließ er wieder das Camp und bekundete, folgende Resultate kaum erwarten zu können! Vielen Dank für diesen netten Abstecher!
Die Gruppe hat sich gefunden und befindet sich momentan in einer schwierigen Phase.
Jetzt, wo man zueinander gefunden hat, trennen sich bald wieder die Wege.
Das Highlight, die Zukunftswerkstatt, findet morgen statt und die Teilnehmenden blicken mit Vorfreude dem Treffen mit Politik und Co. entgegen.
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